Hannover. Der Choreograf sollte erneut mit der Hannoveraner Staatsoper arbeiten. Minister Falko Mohrs fand dafür deutliche Worte. Nur die Rolle rückwärts.

Choreograf Marco Goecke wird nach seiner Hundekot-Attacke vorerst bei keiner Probe seiner Stücke an der Staatsoper Hannover mitarbeiten. Sie sehe die Möglichkeit, künftig mit dem früheren Ballettchef zusammenzuarbeiten – dies sei aber „nicht der richtige Zeitpunkt“, sagte Staatsopernintendantin Laura Berman am Donnerstag. Es sei nicht über einen Vertrag nachgedacht worden.

Zuvor hatte die Staatsoper mitgeteilt, Goecke werde als Gast an der Wiedereinstudierung seiner Stücke beteiligt sein und mit dem Ballettensemble arbeiten. Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs hatte dies scharf kritisiert.

Der SPD-Politiker mit Wolfsburger Wurzeln bezeichnete es als „inakzeptabel“, dass Goecke an der Staatsoper arbeiten soll – und bekräftigte dies am Donnerstag. Die Vertragsauflösung sei richtig gewesen, es liege ihm am Herzen, dass das Staatstheater in gutem Licht erscheine.

Marco Goecke bereut seine Kotschmiererei – Minister Falko Mohrs findet deutliche Worte

Der damalige Chefchoreograf und Ballettdirektor Goecke hatte im Februar im Foyer des Opernhauses eine Kritikerin mit Hundekot beschmiert. Zuvor hatte er der Journalistin vorgeworfen, immer „schlimme, persönliche“ Kritiken zu schreiben. Das Staatstheater trennte sich nach dem Angriff von ihm. In einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ sagte Goecke, er bereue seine Attacke: „Es ist tragisch, was passiert ist, und auch zu bereuen“. Er litt seinen Angaben zufolge vor dem Vorfall an einem Burn-out.