Salzgitter. Alle Spiele des 29. Spieltags im Überblick: Der VfL gewinnt bei Blau-Gelb Asse mit 4:2 und bekommt Schützenhilfe von Union Salzgitter.

Zur Abwechslung gab es am Sonntag mal kein Salzgitteraner Derby in der Fußball-Bezirksliga 3. Aus sieben Spielen holten die hiesigen Vereine fünf Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage. Wobei vor allem der VfL Salder im Abstiegskampf einen wichtigen Sieg beim direkten Konkurrenten FC Blau-Gelb Asse landete. Gleichzeitig profitierte der VfL vom 8:0-Torfestival des SV Union Salzgitter gegen die SG Roklum-Winnigstedt und vom 3:1-Auswärtserfolg des SC Gitter beim SV Rammelsberg.

FC Blau-Gelb Asse – VfL Salder 2:4 (1:1). Tore: 1:0 Reinboth (11.), 1:1 Marquardt (14.), 1:2 Eigentor Staikowski (59.), 1:3 Goes (70.), 2:3 Herbst (71.), 2:4 Marquardt (90.+3).
Das Kellerduell in Remlingen begann gar nicht gut für den VfL Salder. Denn der FC Blau-Gelb Asse ging bereits in der 11. Minute durch Patrick Reinboth mit 1:0 in Führung. „Der schnelle Ausgleich durch Patrick Marquardt war dann enorm wichtig für uns“, erklärte VfL-Coach Florian Schubert nach der Partie. Mit einem leistungsgerechten 1:1-Unentschieden ging es in die Kabinen. Zur zweiten Halbzeit stellte der VfL um, brachte mit Leander Goes eine zweite Spitze neben Marquardt und setzte den Aufsteiger damit mehr unter Druck. Die Taktik wurde in der 59. Minute durch ein Eigentor von Tim Staikowski mit dem 2:1 belohnt. Und der eingewechselte Goes schien in der 70. Minute mit seinem 3:1 bereits den Deckel auf die Partie gemacht zu haben. Doch direkt im Gegenzug profitierten die Gastgeber von einem Torwartfehler von Nick Schönwiese und stellten den alten Abstand wieder her. „Danach wurde es aber nicht wirklich mehr gefährlich. Im Gegenteil: Eigentlich hätten wir die Partie früher entscheiden müssen“, sagte Schubert. So sorgte Altmeister Marquardt in der Nachspielzeit für den verdienten Endstand. „Das war enorm wichtig heute, auch weil alle anderen Konkurrenten im Keller verloren haben. Wenn wir am Mittwoch gegen Rammelsberg nachlegen, sollten wir die Klasse halten“, war Schubert nach dem Schlusspfiff überzeugt.

SV Union Salzgitter – SG Roklum Winnigstedt 8:0 (5:0). Tore: 1:0 J. Ruhrmann (25.), 2:0, 3:0 Notzon (30., 38.), 4:0 J. Ruhrmann (40.), 5:0 S. Bischoff (42.), 6:0 Duljevic (58.), 7:0 A. Bischoff (72.), 8:0 S. Bischoff (88.).
Pflichtaufgabe erfüllt! Das Spiel zwischen dem Spitzenreiter Union Salzgitter und der abstiegsbedrohten SG Roklum-Winnigstedt glich über weite Strecken eher einem Handballspiel als einer Fußballbegegnung. Denn die Hausherren schnürten die Gäste an deren Strafraum regelrecht ein. Lediglich ein Verlegenheitsschuss der SG von der Mittellinie aus ging in 90 Minuten auf das Tor von Union-Keeper Moritz Teuber. Vorne sorgten Justin Ruhrmann, Steffen Notzon und Sebastian Bischoff jeweils mit einem Doppelpack sowie Edvin Duljevic und Alexander Bischoff für die Tore. „Ich ziehe wirklich meinen Hut vor Roklum. Die sind hier mit einer absoluten Rumpftruppe angetreten“, so Union-Coach Lars Freytag. Er hatte am Freytag noch mit Roklums Trainer Pascal Krafft telefoniert, der aufgrund von Verletzungssorgen um eine Verlegung gebeten hatte. „Ich kenne Pascal gut und hätte ihm die Verlegung auch gern ermöglicht, aber wir haben wirklich keinen Termin mehr gefunden.“

TSG Bad Harzburg – KSV Vahdet Salzgitter 3:0 (1:0). Tore: 1:0 Schubert (45.+4), 2:0 Käthner (61.), 3:0 Schubert (72.).
Wenn ein Ergebnis nach 90 Minuten vollkommen in den Hintergrund rückt, muss etwas besonderes bei einem Fußballspiel geschehen sein. So passiert am Sonntagnachmittag in Bad Harzburg. Vahdet-Coach Veysel Polat war mit dem letzten Aufgebot zur TSG gereist, hatte mit Rückkehrer Bayram Üsküplü und Bilal Demir zwei Spieler im Kader, die ein beziehungsweise zwei Jahre kein Spiel mehr bestritten haben. Für den besonderen Moment sorgte aber ein anderer. Abdülbaki Hot gab nach anderthalb Jahren Pause aufgrund einer schweren Krankheit sein Comeback. Aufgrund einer Verletzung von Moritz Kadoke war Polat gezwungen, seinen Abwehrchef bereits nach 18 Minuten zu bringen. „Baki ist seit zwei Wochen im Training und spielt dann über 70 Minuten durch. Das ist schon Wahnsinn“, sagte Polat. Hot habe am Ball nichts verlernt, schlage seine gefürchteten Diagonalflanken wie eh und je. „Aber die Fitness hat natürlich gelitten, er kam verständlicherweise nicht hinterher“, berichtete der Coach, der insgesamt ein „grottenschlechtes Bezirksligaspiel“ gesehen hatte: „Ich habe schon früh auf der Bank gesagt: Wer das erste Tor macht, gewinnt das Spiel. Und so war es dann auch. Für uns war nur wichtig, dass Baki wieder auf dem Platz gestanden hat.“

Abdülbaki Hot (in Rot, hier gegen den SC Gitter in der vergangenen Saison) gab in Bad Harzburg nach anderthalb Jahren sein Comeback für den KSV Vahdet Salzgitter. Die 0:3-Niederlage konnte der Abwehrchef nicht verhindern.
Abdülbaki Hot (in Rot, hier gegen den SC Gitter in der vergangenen Saison) gab in Bad Harzburg nach anderthalb Jahren sein Comeback für den KSV Vahdet Salzgitter. Die 0:3-Niederlage konnte der Abwehrchef nicht verhindern. © regios24 | Darius Simka

SV Rammelsberg – SC Gitter 1:3 (1:1). Tore: 0:1 Adam (6.), 1:1 Sollorz (33., Elfmeter), 1:2 Adam (36.), 1:3 Rost (79.).
Der SC Gitter hat seine Pflichtaufgabe beim Tabellenletzten aus Goslar mehr schlecht als recht erfüllt. „Das war von uns schon ein wahres Fehlpassfestival“, zog Interimscoach Dustin Günther sein Fazit nach dem Spiel, in das seine Mannschaft durch das frühe Tor von Thilo Adam perfekt gestartet war. Allerdings verpassten es die Gäste auch aufgrund der Passungenauigkeit, den Vorsprung auszubauen. So kam Rammelsberg durch einen berechtigten Elfmeter zum 1:1-Ausgleich (33.). „Es war wichtig, dass Thilo noch vor der Pause das 2:1 für uns macht, sonst wird das richtig unangenehm für uns gegen einen gut stehenden Gegner“, erklärte Günther. In der zweiten Halbzeit habe es seine Mannschaft verpasst, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. „Wir halten Rammelsberg so lange im Spiel und machen uns das Leben unnötig schwer“, sagte der Spielertrainer. Jannis Rost sorgte in der 79. Minute dann doch für die Vorentscheidung.

FC Arminia Adersheim – TSV Üfingen 0:2 (0:0). Tore: 0:1 Urban (69.), 0:2 Eimecke (90.+3).
Der TSV Üfingen blieb nach dem 8:0 bei der SG Roklum-Winnigstedt am Mittwoch zum zweiten Mal in Folge ohne Gegentor und feierte einen verdienten 2:0-Erfolg bei Arminia Adersheim. Ohne den privat verhinderten Trainer Frank Leitermann zeigten die Kanalkicker nach Ansicht ihres Obmanns Timo Schieb eine „erwachsene Leistung“. Waren in der ersten Halbzeit beide Mannschaften noch sehr auf Sicherheit bedacht, legte der TSV in den zweiten 45 Minuten den Schalter um und erarbeitete sich zunehmend mehr Spielanteile. Moritz Urban belohnte seine Mannschaft für die engagierte Leistung mit dem 1:0 (69.). „Wir hatten im Anschluss noch weitere Möglichkeiten – sind einmal sogar mit drei gegen einen auf das Adersheimer Tor zugelaufen –, haben es aber verpasst, den Deckel frühzeitig drauf zu machen“, so Schieb. Erst Louis Eimecke sorgte in der Nachspielzeit für die endgültige Entscheidung. „Das war eine wirklich geschlossene Mannschaftsleistung. Die Jungs fangen die vielen Ausfälle als Team auf.“

Üfingens Moritz Urban (links, im Hinspiel) sorgte beim FC Arminia Adersheim für die 1:0-Führung seiner Mannschaft.
Üfingens Moritz Urban (links, im Hinspiel) sorgte beim FC Arminia Adersheim für die 1:0-Führung seiner Mannschaft. © regios24 | Michael Uhmeyer

SV Innerstetal – Goslarer SC 1:0 (0:0). Tore: 1:0 Tillig (86.).
Dieser April kann sich sehen lassen: Der SV Innerstetal hat aus sieben Spielen stolze 13 Punkte geholt und dürfte nun endgültig mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben. Gegen den Goslarer SC zeigte die Mannschaft von Frank Dierling eine mannschaftlich geschlossene Leistung und vor allem viel kämpferischen Einsatz. „Wir haben Goslar bewusst den Ball überlassen“, sagte der Coach zur taktischen Grundausrichtung seines Teams. Allerdings schlugen die Gäste aus dem Ballbesitz kein Kapital. „Wir haben in 90 Minuten keinen gefährlichen Torschuss zugelassen und auf der anderen Seite immer wieder Nadelstiche gesetzt“, freute sich Dierling. Der zur Pause eingewechselte Luca Rosowski und Lorenz Tillig sorgten mit ihrer Schnelligkeit immer wieder für Gefahr in der gegnerischen Hälfte. Nachdem beide jeweils eine gute Chance liegen ließen, war es Tillig kurz vor Schluss, der einen Konter, der aus einem Goslarer Einwurf tief in der SVI-Hälfte resultierte, erfolgreich zum 1:0-Endstand abschloss. „Großes Lob an meine Mannschaft für diese Leistung heute“, betonte Dierling.

Fortuna Lebenstedt – BV Germania Wolfenbüttel 1:1 (1:1). Tore: 1:0 Aarab (22.), 1:1 Donguetsop (28.).
Fortuna Lebenstedt hat sich den Punktgewinn gegen den BV Germania Wolfenbüttel redlich verdient. Wie schon beim 1:0-Erfolg gegen den Goslarer SC Ende März hatte Fortuna-Trainer Daniel Reinsch auf eine Kontertaktik gesetzt. Aus einer gesicherten Defensive heraus fuhren die Hausherren nur gelegentliche Entlastungsangriffe. Solch ein Konter führten dann auch zum 1:0 durch Ismael Aarab (22.). Mit einem satten Flachschuss aus 20 Metern sorgte Aarab für großen Jubel auf dem Wiedehopp. Lediglich einmal wichen die Fortunen von ihrer Taktik ab und rückten vor dem 1:1 durch Uriel Donguetsop etwas zu sehr auf (28.). „In dieser Situation werden wir plötzlich ausgekontert“, erzählte Reinsch, der seiner Mannschaft in der Folge eine starke kämpferische Leistung attestierte: „Die Jungs haben sich in einem wahren Abnutzungskampf mit dem Punkt belohnt. Großes Lob an unseren Keeper Tim Eisfeld, der den ein oder anderen Schuss der Germanen stark entschärft hat.“

Fortunas Ismael Aarab (in Rot, im Hinspiel) erzielte gegen den BV Germania Wolfenbüttel das 1:0 für seine Mannschaft. Am Ende freuten sich die Lebenstedter über ein 1:1-Unentschieden.
Fortunas Ismael Aarab (in Rot, im Hinspiel) erzielte gegen den BV Germania Wolfenbüttel das 1:0 für seine Mannschaft. Am Ende freuten sich die Lebenstedter über ein 1:1-Unentschieden. © regios24 | Olaf Hahn