Üfingen. Der Tabellenführer kommt nach Halbzeitrückstand noch zu einem 3:2-Auswärtssieg beim Angstgegner. TSV-Trainer Leitermann sieht Rot.

Der SV Union Salzgitter hat auch die schwere Auswärtshürde beim TSV Üfingen genommen und ist damit weiter auf Kurs Richtung Meisterschaft in der Fußball-Bezirksliga 3 unterwegs. Beim Angstgegner konnte das Team von Trainer Lars Freytag einen Pausenrückstand noch in einen Sieg drehen und am Ende mit 3:2 (0:1) gewinnen.

Üfingens Coach Frank Leitermann sieht nach dem Schlusspfiff noch die rote Karte

TSV-Trainer Frank Leitermann hatte nach dem Abpfiff Redebedarf. „Das 3:1 für Union fällt nach einem klaren Tackling gegen Timo“, echauffierte sich Leitermann und meinte damit seinen Torwart Timo Mattick. Als sich der Üfinger Coach energisch bei Schiedsrichter Sven Mennecke erkundigte, ob der Torwart im eigenen Fünfmeterraum nicht mehr unantastbar sei, habe er die Antwort erhalten, dass es diese Regel nicht mehr gebe. Zusätzlich bekam er auch noch die rote Karte. „Ich habe ihn nicht attackiert, sondern lediglich eine sachliche Frage gestellt. Scheinbar darf man das aber auch nicht mehr“, ärgerte sich Leitermann.

Der Ärger war beim Üfinger Coach so groß, weil seine Mannschaft zuvor ein „richtig gutes Spiel“ gegen den Tabellenführer gemacht und nach Ansicht des Trainers zumindest einen Punkt verdient gehabt hatte. „Unions Keeper musste gleich mehrfach in höchster Not retten. Großes Lob an meine Mannschaft, die hier ein Spiel auf Augenhöhe hingelegt hat“, sagte Leitermann. Zur ganzen Wahrheit gehört allerdings auch, dass sein eigener Torwart Mattick ebenfalls einen Glanztag erwischt hatte. „Beim Stand von 0:0 kratzt Üfingen den Ball zweimal von der Linie. Führen wir 2:0, läuft das Spiel ganz anders“, analysierte Unions Coach Lars Freytag ganz nüchtern.

Union Salzgitter setzt in der zweiten Halbzeit auf lange Bälle und kommt damit zum Erfolg

So war es Felix Richter, der die Hausherren kurz vor der Pause in Front schoss. „Aus unserem eigenen Einwurf heraus entsteht dieses Tor, das eigentlich niemals fallen darf. Anstatt einen hohen Ball der Üfinger konsequent zu klären, gehen wir mit einem Rückstand in die Pause“, monierte Freytag. Nach dem Seitenwechsel setzte auch seine Mannschaft auf lange Bälle in der Spieleröffnung. „Was anderes war auf dem Platz auch nicht möglich“, so der Union-Trainer. Einer von diesen langen Bällen aus dem Halbfeld erreichte in der 47. Minute Außenspieler Jan Jaczak, der sich gegen seine Gegenspieler durchsetzte und mustergültig auf Steffen Notzon legte. Dieser musste den Ball nur noch zum 1:1 über die Linie drücken. „Und ja, ich gebe meinem Kollegen recht. Philipp hält uns dann mit einer starken Parade im Spiel“, lobte Freytag seinen Keeper Philipp Weykamp.

Nachdem der eingewechselte Justin Ruhrmann seine Mannschaft in der 78. Minute in Front gebracht hatte, kam es zur Szene, die Frank Leitermann auf die Palme brachte. Sein Gegenüber bewertete das Tor des ebenfalls eingewechselten Daniel Salge etwas anders: „Tatsächlich ist der Fünfmeterraum nicht mehr Hoheitsgebiet des Torwarts, und ich bin der Meinung, dass er vom eigenen Mann erwischt wurde. Also ein korrekter Treffer.“ Das 2:3 durch Marc Molau in der Nachspielzeit kam dann zu spät.

Tore: 1:0 Richter (43.), 1:1 Notzon (47.), 1:2 J. Ruhrmann (78.), 1:3 Salge (83.), 2:3 M. Molau (90.+3).