Hildesheim. Die 16-Jährige zeigt lediglich am Schwebebalken eine Unsicherheit und wird am Ende 17. von 24 Turnerinnen beim Niedersachsen-Cup.

Hannah Fritze ist aktuell Salzgitters große Turn-Hoffnung. Die Turnerin des SV Glück Auf Gebhardshagen hatte sich als einzige aus dem Salzgitteraner Raum für das Finale im Niedersachsen-Cup LK3 qualifiziert und belegte dort am Ende einen guten 17. Platz.

Für Fitze war es erst einmal eine ungewohnte Situation in Hildesheim: Zwar erhielt sie von der Tribüne Unterstützung von Eltern, Trainern und Teamkolleginnen, auf der Wettkampffläche konnte ihr aber nur Trainerin Kathrin Opolka zur Seite stehen. Ansonsten war die 16-Jährige von keinen ihr bekannten Gesichtern umgeben.

Hannah Fritze muss nach dem Rad den Schwebebalken verlassen

Ihr Start am Sprung mit einem Halb-halb sah verheißungsvoll aus. Doch die Kampfrichter gingen streng vor. Dabei ist der schwierige Sprung mit zwei halben Schrauben eine echte Herausforderung. Selbstkritisch meinte Fritze anschließend: „Ich hätte mich besser vom Sprungtisch abdrücken müssen.“ Am Stufenbarren zeigte das Glück Auf-Talent eine solide Übung mit allen Anforderungen und beschloss sie mit einer sicheren Landung.

Auf dem Schwebebalken gewann dann die Nervosität die Oberhand, so dass sie nach dem Rad das zehn Zentimeter schmale Gerät verlassen musste. Bis auf einen Wackler lief der Rest der Übung, bestehend aus Sprüngen und anspruchsvollen Drehungen, dann sehr gut. „Ärgerlich“, meinte Trainerin Opolka, denn „im Training ist das Rad nie ein Problem. Das turnt sie sonst wie auf dem Boden. Da waren dann wohl doch die Nerven im Spiel.“

In Zukunft wird die Bodenkür von Hannah Fritze wesentlich peppiger

Doch Fritze ließ sich dadurch nicht beirren, sondern ging voll motiviert ans letzte Gerät: „Ich freue mich total auf den Boden.“ Die Choreografie nach ruhiger Musik spiegelte zwar ihre Zurückhaltung wider. Dennoch lief vieles richtig gut in ihrer Darbietung, etwa der Flick-Flack und der Salto, den Fritze in den perfekten Stand turnte. Aber auch hier hatten die Kampfrichterinnen noch ein paar Kleinigkeiten auszusetzen, „aber das ist bei den Weltmeisterschaften auch nicht anders“, sagte Trainerin Opolka.

Am Ende freuten sich alle über den 17. Rang unter den 24 besten Turnerinnen des Landes. Wie eng die Ergebnisse waren, sieht man daran, dass es ohne Sturz auf dem Schwebebalken fast für die Top Ten gereicht hätte. Fritze nahm auch wichtige Erfahrungen für die Zukunft mit nach Hause. Künftig soll es fetziger bei ihr werden: „Ich möchte jetzt eine neue Bodenkür zu einer schnelleren, peppigeren Musik haben“, kündigte die junge Turnerin für die kommende Wettkampfsaison an. Für dieses Jahr hatte sie ihr primäres Ziel bei ihrem ersten Landeswettkampf erreicht: „Ich wollte Spaß haben – und den hatte ich“, betonte Fritze.